Der jüdische Friedhof in Berlin Weißensee gilt als größter noch erhaltener jüdischer Friedhof Europas. 1880 eröffnet haben hier mehr als 115.00 Beisetzungen stattgefunden. Selbst den 2. Weltkrieg überstand er fast unbeschadet. Nur 68 Bombeneinschläge verwüsten etwa 4.000 Grabstätten.
Zwei Dinge sind ungewöhnlich: Männlichen Besuchern ist das Betreten des Friedhofes nur mit Kopfbedeckung gestattet. Und wer die hebräischen Lebensdaten der Verstorbenen lesen kann, wird etwas irritiert sein. Denn sie werden nach dem jüdischen Kalender verzeichnet. Der begann 3.761 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung!
Übrigens: Zu Ehren der Toten wird oft ein Stein auf das Grab gelegt, Blumen sind unüblich. Erst in jüngerer Zeit kam mit den osteuropäischen Juden neben Blumen auch eine Grabbepflanzung.