Wann war der Müggelsee das letzte Mal zugefroren? So stark, dass Heerscharen zu Fuß über den See gehen konnten? Mit 7,3 Quadratkilometern ist er ja Berlins größter See. Und mit einer mittleren Tiefe von 4,9 Metern hat es die letzten Winter gerade mal für einen schönen Eisrand gereicht.
Da verzichtet die Polizei am Sonntag auf Warnungen wie noch vor ein paar Tagen, als sie per Hubschrauber zum Verlassen der Eisflächen aufforderte. Auf anderen Berliner Wasserflächen waren ja zwei Mal Menschen eingebrochen und mussten von der Feuerwehr geborgen werden.
Zuletzt wurde im Jahr 2010 über „Völkerwanderungen“ auf dem See berichtet. Über eine dicke, mit Schnee überzogene Eisschicht. Über die es Spaß macht, von Rübezahl bis nach Friedrichshagen und zurück zu wandern. Einen Wermutstropfen gab es aber damals in den Berichten: Der 28. Februar war auch der letzte Tag des Bestehens der Familienbrauerei „Berliner Bürger Bräu“.
Eine Winterwanderung in Berlin ist so immer auch ein Stück Stadtgeschichte. Die einstige „Familienbrauerei im Grünen“ befand sich seit den 1990er-Jahren in bayerischer Hand. Aber es nutzte nichts. 2010 war Schluss. Und die Namensrechte gingen an die Radeberger Gruppe, die das in Sachsen gebraute Bier nun zurück nach Berlin brachte. Schön ist es, dass es wenigstens noch das „Rotkehlchen“-Bier gibt. Prost!