Am Anfang stand das Wort? Nein! Am Anfang war ein Blatt Papier – ein leeres. Damit die Gedanken freien Lauf nehmen konnten. Das zeigt in beeindruckender Weise die erste Ausstellung im neuen Berliner PalaisPopulaire, dem einstigen Opern-Café gleich neben der Staatsoper Unter den Linden.
Überhaupt bietet die Eröffnungsausstellung immer wieder hoch spannende Einblicke in die künstlerische Gedankenwelt – von einem zerrissenen Malblock über eine festgetackerte Büroklammer auf weißem Kopierpapier bis hin zu überdimensionieren Stadtplänen, auf denen all die zum Teil sinnlosen Verkehrsschilder festgehalten sind.
Kunst kommt eben von Können. Manchmal ist es nur eine kleine Idee, die den Besucher staunen lässt. Diese Sammlung von gut zwei Dutzend skurriler Buchseiten hat es jedenfalls geschafft, manch einem Betrachter ein breites Schmunzeln zu entlocken.
Übrigens: Das Prinzessinen-Palais wurde für die Töchter von Friedrich Wilhelm III erbaut, die nie darin gelebt haben. Zu DDR-Zeiten beherbergte es das Opern-Café – auch Haus der 500 Torten genannt. Plüschig süß. Seit 2014 stand das Gebäude dann schließlich leer.