Jetzt ist Tegel Geschichte. Nach 60 Jahren regulären Betriebs schliesst dieser Airport – und Berlin verliert nach Tempelhof seinen letzten innerstädtischen Flughafen. Künftig wird die deutsche Hauptstadt einzig und allein über Schönefeld erreichbar sein. Aus THF, TXL und SXF wird nun der BER.
Am 8. November ist noch ein Sonderflug einer Air-France-Maschine von Tegel aus geplant, dann wird der Flugbetrieb endgültig eingestellt. Dieser Sonderflug ist eine Referenz an die französische Airline, die am 2. Januar 1960 den ersten Linienflug nach Tegel startete, weil der einzige Westberliner Flughafen Tempelhof zu klein wurde.
Entworfen wurde der Flughafen Tegel, der später zur Blaupause zahlreicher Airports weltweit wurde, übrigens von drei jungen Architekten – Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Klaus Nickels. Und noch ein Novum: Pünktlich wurde der neue Airport nach nur fünfjähriger Bauzeit am 1. November 1974 eröffnet. Und das sogar unterhalb des veranschlagten Budgets.
Tegel ist ein architektonisches Kleinod gewesen, ein Flughafen mit Stil, Charme und Ideen. Allein das Abfertigungsgebäude in Form eines Hexagon, an dem Flugzeuge über vierzehn Flugsteige direkt andocken konnten, war nicht nur beeindruckend, sondern sicherte über die Zufahrt im Innenring auch einen nicht einmal 20 Meter langen Weg vom Taxi zum Flugsteig.
Ja, die Eröffnung von Schönefeld als gemeinsamer Hauptstadtflughafen wurde seit Oktober 2011 schon sieben Mal verschoben. Aber jetzt steht der BER. Und der einst für gerade mal 2,5 Millionen Passagiere jährlich geplante Flughafen Tegel verabschiedet sich.