So etwas hat das Schauspielhaus lange nicht mehr erlebt. Es erklingt die 8. Sinfonie von Gustav Mahler – auch die“Sinfonie der Tausend“ genannt. Denn neben einem überwältigend großen Orchester mit 160 Mann sind zwei gemischte Chöre und ein Kinderchor zu hören. Allein die auf drei Etagen verteilten Chöre umfassen noch einmal gut 320 Sänger. Da reicht die Bühne im Konzerthaus nicht mehr aus.
1910 erlebt das Werk, das Mahler in nur wenigen Wochen durchkomponierte, endlich seine Uraufführung. In München steht Mahler selbst am Dirigentenpult. Diesmal ist es die Humboldt Universität, die das Stück unter Leitung von Universitätsdirektor Constantin Alex zur Aufführung bringt. Der Anlass: der Start ins Humboldt-Jahr zu Ehren des 250. Geburtstages von Alexander von Humboldt.
Alexander von Humboldt zog es schon früh in ferne Länder. Er wollte ein Werk schaffen, das das physisch-geografische Wissen der Welt zusammenfasst. Daraus entstand das große Alterswerk „Kosmos“. Sein Bruder Wilhelm indes trieb die Bildungsreform in Preußen voran – mit dem Ergebnis der Humboldt-Universität.
Jetzt entsteht auf dem Gelände des früheren Stadtschlosses das neue Humboldt-Forum. Ende 2019 soll die schrittweise Eröffnung beginnen. Natürlich wird auch am 14. September im Innenhof gefeiert, wenn sich der 250. Geburtstag des grossen Naturwissenschaftlers jährt. Gratulation.