Linear ist anders: Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus gegründet – und es existierte nur 14 Jahre. Aber sein Einfluss ist bis heute ungebrochen. Zum Jubiläum zeigt die Berlinische Galerie jetzt auf 1.200 Quadratmetern die stürmische Geschichte und rund 1.000 Original-Exponate unter dem Titel „Original Bauhaus“.
Die Ausstellung vereint 14 Stationen, die für 14 Jahre Existenz in Weimar, Dessau und Berlin stehen. Rund 1.250 Studenten aus 29 Ländern hatten in dieser Zeit das Bauhaus erlebt – und eine schier unüberschaubare Zahl an Studien und Produkten geschaffen. Sie reichen vom Aschenbecher bis zu Stahlrohr-Möbeln, von Butterdosen bis zu ganzen Gebäuden.
Oskar Schlemmer, von 1919 bis 1929 Meister der einzigartigen Schule, war unbestritten einer der wichtigsten Protagonisten des Bauhauses. „sag mir, wie du feierst und ich sag dir, wer du bist“, sagte er einst. Und dennoch feiert Berlin nun die Design-Schule mit einer „antijubilarische Grundhaltung“.
Damit die Gedanken frei fließen konnten, begannen die Vorklassen mit dem Spruch: „Alles was was sie kennen, ist verboten.“ Jeder angehende Student hatte zunächst eine einfache Aufgabe zu erfüllen: „Schreiben Sie Ihren Namen rückwärts, in Spiegelschrift und auf dem Kopf.“ Klingt einfach? Einfach mal probieren…
Übrigens: Das größte Bauhaus-Ensemble befindet sich in Israel. In Tel Aviv stehen rund 800 Häuser, die ab den 1930er-Jahren von Architekten entworfen wurden, die vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. Jetzt wird diese im Bauhaus-Stil errichtete „Weiße Stadt“ liebevoll restauriert.