Ein Roman? Nein, die kleine Erzählung von Marion Brasch ist doch eher eine Novelle. Aber der Verlag, der das kleine Büchlein mit dem schönen Titel „Lieber woanders“ herausgibt, findet die Bezeichnung Roman schlicht besser. Auch wenn es nicht einmal 150 Seiten sind. Eben Marketing.
Es ist eine Geschichte, die an eine frühere Erzählungen von Brasch anknüpft: „Wunderlich fährt nach Norden“. Diesmal geht es um 24 Stunden im Leben beider Protagonisten, die nicht wissen, dass sie am Ende zusammentreffen werden. Aber mehr wird hier nicht erzählt, denn selbst lesen lohnt sich.
Der Ort der Lesung ist gut gewählt: der Pfefferberg. Dort, wo einst die Druckerei des SED-Zentralorgans stand, liest nun die einstige Schriftsetzerin, die auch mal für den Komponistenverband gearbeitet hat, bevor sie zum Radio kam. Und immer noch befällt sie das Lampenfieber.