Lieber woanders

Ein Roman? Nein, die kleine Erzählung von Marion Brasch ist doch eher eine Novelle. Aber der Verlag, der das kleine Büchlein mit dem schönen Titel „Lieber woanders“ herausgibt, findet die Bezeichnung Roman schlicht besser. Auch wenn es nicht einmal 150 Seiten sind. Eben Marketing.

Am Montag liest Marion Brasch aus ihrem Buch, das die Geschichte von Alex und Toni erzählt. Eine „echte erfundene Geschichte“, wie Brasch im Theater am Pfefferberg versichert. Als Gast hat sie sich die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer eingeladen – umrahmt von der musikalischen Neuentdeckung Jacob Brass.

 

Es ist eine Geschichte, die an eine frühere Erzählungen von Brasch anknüpft: „Wunderlich fährt nach Norden“. Diesmal geht es um 24 Stunden im Leben beider Protagonisten, die nicht wissen, dass sie am Ende zusammentreffen werden. Aber mehr wird hier nicht erzählt, denn selbst lesen lohnt sich.

Nach der knapp zweistündigen Lesung nimmt sich Brasch die Zeit, ihre Bücher noch zu signieren. Es sind Kleinode, die die Besitzer stolz nach Hause tragen.

 

Der Ort der Lesung ist gut gewählt: der Pfefferberg. Dort, wo einst die Druckerei des SED-Zentralorgans stand, liest nun die einstige Schriftsetzerin, die auch mal für den Komponistenverband gearbeitet hat, bevor sie zum Radio kam. Und immer noch befällt sie das Lampenfieber.

Der Laden wurde 1893 von Joseph Pfeffer als „Bierzapfungslokal der neuen Bayrischen Bier-Bauerei Schönhauser Allee 176“ eröffnet. Aber nicht einmal 30 Jahre wurde hier Bier gebraut. Ab 1921 wird das Schankhallengebäude immer wieder neu zweckentfremdet, bis 2013 hier die Kultur Einzug hält.
andre
Es muss nicht immer Paris, Rom oder Moskau sein. Auch Berlin ist reich an unentdeckten Ecken, ständig in Bewegung und fantastisch anzuschauen. Einfach die schönste Stadt im Erdenkreis.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert