Nach 75 Jahren ist Schluss. Am Montag sind die letzten Maschinen in Berlin-Schönefeld abgefertigt worden, das zum Schluss noch mal in Terminal 5 des neuen BER umgetauft wurde. Aber der Einbruch der Passagierzahlen hat einen Weiterbetrieb nicht mehr notwendig gemacht. Und so gehen jetzt im alten DDR-Zentralflughafen die Lichter aus.
Am 23. Februar endet der Betrieb, wenngleich die Flughafengesellschaft FBB betont, es sei nur vorübergehend und nur für ein Jahr. Aber das Terminal 1 im neuen Hauptgebäude bietet ausreichend Platz für die nähere Zukunft. Experten rechnen damit, dass frühestens 2025 wieder das Vorcoronaniveau in der Luftfahrt erreicht sein wird.
In seinen besten Zeiten hat Berlin mehr als 35 Millionen Passagiere pro Jahr gezählt, so wie 2019. Für 2021 wird gerade mal mit zehn Millionen Passagieren gerechnet. Erst bei der doppelten Anzahl wird der Flughafen wirtschaftlich. Um Kosten zu sparen, wurde sogar die erst 2020 eröffnete Südbahn vorübergehend stillgelegt.
Der erste Liniendienst von Schönefeld begann übrigens im Mai 1946 mit der Aeroflot auf der Strecke Berlin-Moskau. 1969 wurde bei den Passagieren erstmals die Millionen-Grenze erreicht. Von hier aus flog die Interflug in Hochzeiten 53 Ziele auf vier Kontinenten an.