Jetzt ist es Realität: Nach 47 Jahren ist Großbritannien nicht mehr Mitglied der Europäischen Union. Die drittgrößte Volkswirtschaft Europas geht ihren eigenen Weg. Doch das ganz tiefe Entsetzen kommt nicht auf. Dazu dauert das Trauerspiel mit dreieinhalb Jahren schon zu lange.
Tagsüber ist in Berlin der britische EU-Austritt zwar immer wieder ein Thema, aber keine Spitzennachricht. Auch spontane Demonstrationen vor der britischen Botschaft, die direkt am Brandenburger Tor liegt, bleiben aus. Die zur Verstärkung herangezogenen Sicherheitskräfte haben nichts zu tun.
Ruhig geworden ist es auch um die wenig rühmliche Zeit der britischen EU-Mitgliedschaft. Gern wird vergessen, dass Großbritannien über lange Zeit hinweg wichtige Entscheidungen in der Europäischen Union behindert hat. Selbst da, wo London unbestritten Erfahrungen hatte wie in der Sicherheitspolitik.