Große Dinge in Berlin brauchen Zeit. Das trifft auch auf das neue Gebetshaus der drei abrahamitischen Religionen zu. Nach fast einem Jahrzehnt an Vorbereitungen ist nun im Bezirk Mitte in der Nähe zum Schloss endlich der Grundstein gelegt worden.
An der Stelle des neuen Gotteshauses stand die alte Petri-Kirche. Sie war im Krieg stark beschädigt worden und wurde 1964 gesprengt, um der „Staatsachse“ der DDR, der Leipziger Straße, Platz zu schaffen. Jetzt soll die sechs- bis achtspurige Straße wieder zurückgebaut werden. Welch eine Ironie der Geschichte.
Für die Archäologen überraschend wurde bei den letzten Ausgrabungen noch Überreste des einstigen Holzfußbodens der Petri-Kirche entdeckt. Sie kommen ins Stadtmuseum. Der Grundstein, der noch außen und überirdisch zu sehen ist, wird später in das neue Gotteshaus versetzt.
Im Inneren wird es jedenfalls interessant. Von einem gemeinsamen Kuppelsaal aus sind die drei Sakralräume zu erreichen, die in Ausstattung und Funktion den drei Gemeinden als getrennte Gotteshäuser dienen. Und ab 2024 sollen hier auch Gäste willkommen geheißen werden.