Berlins frühere Flaniermeile gehört wieder den Fußgängern und Radfahrern. Für ein paar Wochen ist der Autoverkehr verbannt – zumindest auf 500 Metern zwischen Französischer Straße und Leipziger Straße. Und der Versuch wird – entgegen allen Unkenrufen – offenbar gut angenommen.
Einer der Köpfe des Projektes ist Stadtplaner Stefan Lehmkühler. Er ärgert sich über den Vorwurf, dass hier eine „Fahrradautobahn“ geschaffen wurde, die auf Kosten der Fußgänger gehe. Auf den Bürgersteigen sei genug Platz zum Flanieren. Und das ist wohl auch richtig.
„Mobile Strassenbäume“ sollen neben den „mobilen Schaufenstern“ die sonst so befahrene Friedrichstraße etwas entschleunigen und zum Verweilen einladen. Denn an normalen Tagen fahren 6.800 Autos die Straße entlang – meist nur durch, wie die Stadtplaner ermittelt haben.
„Einkaufsstraßen haben Zukunft, wenn der öffentliche Raum nicht durch den motorisierten Individualverkehr dominiert wird“, sagt der Bürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel. Ende Januar 2021 ist der Versuch zu Ende. Dann wird abgerechnet.