Nur 43 Jahre alt ist „Gundi“ Gundermann geworden – und ein Phänomen. Er war Baggerführer in einem Lausitzer Braunkohle-Tagebau. Und ein begnadeter Singer/Songwriter, wie es heute heißt. Jetzt hat ihm der Regisseur Andreas Dresen ein filmisches Denkmal gesetzt. Einfach grandios! Am 18. August fand der Film seine Berliner Premiere.
Wie bringt man diese Biografie auf Zelluloid? Wie erzählt man die Geschichte von einem, der sich nicht entschuldigen will, weil er sagt, das könne er nicht selber tun, weil Vergebung nur von anderen kommen kann? Wie kann man Lieder von ihm einfangen, die heute – mehr denn je – Menschen zutiefst berühren?
Realität in Erinnerung sind immer zwei Sachen. Schuld und Gewissen auch. Aber einen Film zu sehen, der ohne Zeigefinger das ehrliche Ringen mit der Vergangenheit zeigt – einer Vergangenheit, die innere Überzeugung, aber auch Ausflüchte, Verdrängen und Entsetzen über den Verrat kennt, das ist einzigartig.
Übrigens: Viel ist in jüngster Zeit über „kulturelle Aneignung“ geredet und geschrieben worden. Aber hier haben Westdeutsche im besten Sinne des Wortes ein Stück ostdeutsche Geschichte geschrieben.
Und zu guter Letzt noch ein Link zu dem wohl berührendstem Lied von Gehard Gundermann – der es seiner Tochter Linda gewidmet hat. https://m.youtube.com/watch?v=TyeXtOvGP-g