Hieronymus Bosch zählt zu den größten Malern der Renaissance und zu den umstrittensten dazu. Die Grage ist: Sind seine Werke Deutungen der Schöpfung, übertriebener Mystizismus oder schlicht Irrglaube? In der Alten Münze Berlins kann in einer Ausstellung #boschalive jeder seine eigene Antwort darauf finden.
Bosch wurde in den protestantischen Niederlanden und anderen Teilen Europas lange Zeit vergessen und erst Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. Die Surrealisten nannten ihn Anfang des 20. Jahrhunderts einen „Ehrenprofessor der Alpträume“, Savador Dali und Max Ernst erklärten sich zu seinen Nachfolgern.
Übrigens: Ein Jahr nach dem Tod von Hieronymus Bosch schlägt Martin Luther 1517 in Wittenberge seine 95 Thesen an und leitete damit die Reformation,die letztlich zur Kirchenspaltung führt. 1511 noch hatte der junge Augustinermönch Luther die heilige Stadt Rom besucht und sie später als „Sündenpfuhl“ gegeißelt.
Auch bei Luther ist einer der Hauptkritikpunkte an der Kirche der Ablasshandel, den er als Schlag ins Gesichts aller wirklich religiösen Menschen ansah. Und genau dieser Ablasshandel war die Haupeinnahmequelle für den Ausbau der St.-Johannes-Kirche zur Kathedrale in s’Hertogenbosch, der Heimat des Malers Bosch.