Berlin hält den Atem an: Es ist Corona-Zeit. Aber der Shutdown bringt auch die Spree zur Ruhe. Eine Ruhe, die einmalige Fotos erlaubt. Dort, wo sich sonst ein Ausflugsschiff am anderen drängelt, liegt der Fluss jetzt spiegelglatt und still. Das ist eine Einladung zum Spaziergang, um die kleinen Dinge zu entdecken.
Die Museumsinsel zählt seit 1999 zum UNESCO-Welterbe. Sie umfasst fünf prächtige Gebäude, wobei die Sammlungen von der Prähistorie über die Antike bis hin zur Kunst des 19. Jahrhunderts jährlich über drei Millionen Besucher anlocken. Der Eingang ist seit 2019 die James-Simon-Galerie.
Wer in den Innenhof der Galerie gelangen will, der muss die Eiserne Brücke überqueren. Der Name stammt von der ersten eisernen Brücke Berlins, die hier 1797 errichtet wurde. Sie war aus Gussstahl und ersetzte die alte Wallbrücke aus Holz. Heute ist sie weitgehend aus Stein, nur ein paar gusseiserne Gitter machen dem Brückennamen alle Ehre.
Am Ende des kleinen Rundganges liegt der Lustgarten, der die Museumsinsel mit dem neuen, alten Stadtschloss verbindet. Der Lustgarten geht auf Kurfürst Johann Georg zurück, der dieses Areal 1573 als Küchengarten des Berliner Schlosses anlegen ließ. 1646 wurde der im Dreißigjährigen Krieg verwilderte Küchengarten umgestaltet. Hier wurden erstmals in Berlin auch Kartoffeln angebaut.