Er gilt als Erfinder der Steuererklärung auf dem Bierdeckel: Friedrich Merz. Damals scheiterte der Unionsfraktion-Fraktionschef an der CSU, wenig später auch an der CDU-Chefin Angela Merkel. Nach 16 Jahren kommt er zurück und will „Verantwortung übernehmen“.
Nur 20 Minuten braucht der CDU-Grande, um am Mittwoch in der Bundespressekonferenz überzeugend die Gründe für seine Kandidatur als künftiger CDU-Vorsitzender zu erläutern. Im Dezember erst wird bei den Christdemokraten gewählt. Aber wenn es nach dem Medienauflauf geht, ist der Ausgang jetzt schon gewiss. Und so sagt Merz diplomatisch, er wolle auch Parteivorsitzender unter einer Kanzlerin Merkel sein. Nur keine Gräben aufreißen.
Ja: Warten ist seine Stärke. Auf diesen Augenblick hat der Wirtschaftsliberale, der immer schon als Rivale von Merkel galt, 16 Jahre gewartet. Die Frage ist nur: kommt er 16 Jahre zu spät?