Nach 24 Jahren Planung, 14 Jahre nach dem ersten Spatenstich und mit gut acht Jahren Verspätung ist es geschafft: Der BER ist eröffnet. Berlin kann also auch Flughafen. Auch wenn die Kosten explodiert sind und mit 6,5 Milliarden Euro fast drei mal über dem ursprünglichen Budget liegen.
Eigentlich sollte der BER mit einer Parallel-Landung von EasyJet und Lufthansa eröffnet werden. Doch eine niedrige Wolkendecke verhinderte die gemeinsame Landung auf der Nord- und Südbahn. So kam zuerst der orangene Flieger aus Tegel mit dem „Heimvorteil“ runter.
Die Eröffnungszeremonie ist diesmal bescheiden. Statt für Juli 2012 geplante Riesenfeier werden beide Maschinen lediglich mit Wasserfontainen der Flughafenfeuerwehr begrüßt. Und dann sagt der Flughafen-Termintator Lütke Daldrup den Satz, der Leipzig in den Ohren klingeln dürfte: „Jetzt hat Ostdeutschland endlich einen richtigen Flughafen.“
Jetzt sind auch die BER-Witze Geschichte. Allerdings ist es in reinigen Tagen auch Tegel – der Flughafen der kurzen Wege. Da heutzutage mehr als 60 Prozent des Umsatzes aus dem Non-Aviation-Bereich stammen, müssen Passagiere am BER erst einmal durch eine riesige Shopping-Mall gehen, um zu ihrem Kerosin-Flieger zu gelangen. So nennen Spötter den neuen BER schon mal gern ein „Museum des fossilen Kapitalismus“. Aber immerhin mit geplant 43 Millionen Besuchern pro Jahr.