Kreuzberger Nächte sind lang – aber nicht mehr lange. Ab heute gilt erstmals seit 1949 wieder eine Sperrstunde in Berlin. Ab 23:00 Uhr müssen alle Restaurants und Bars in der Hauptstadt dicht machen. So will es der Senat, die Wirte fluchen.
Bereits im Sommer hatte Berlin schon mal eine Sperrstunde eingeführt, die aber wegen des Lockdowns nicht als solche wahrgenommen wurde. Vielmehr freute sich die einstige Party-Hauptstadt über die bis 23:00 Uhr erweiterten Öffnungszeiten, nachdem das soziale Leben wegen Corona in eine Zwangspause geschickt worden war.
Übrigens wurde die Sperrstunde in Berlin vor gut sieben Jahrzehnten abgeschafft. Dem West-Berliner Gastronomen Heinz Zellermayer wird nachgesagt, dass er im Juni 1949 den US-Stadtkommandanten General Frank Howley mit einer Flasche Whiskey überzeugt habe, die Sperrstunde im Westteil der Stadt abzuschaffen.