Berlin feiert dieser Tage 70 Jahre Luftbrücke. Mit mehr als 500.000 Flügen wurde damals West-Berlin aus der Luft versorgt. Es galt als die erste Konfrontation im Kalten Krieg. Heute erinnert so manch verlassenes Bauwerk – so wie hier in Frankfurt-Hahn – an diese Zeit.
Der Hahn war einst die größte US-Basis für Lufttransporte in Deutschland. Nach dem Abzug der Amerikaner übernahm Rheinland-Pfalz die Airbase, die immerhin über eine Piste von 3.500 Metern Länge verfügt. Lang genug, um jedes Verkehrsflugzeug der Welt landen zu lassen.
Aber anders als die Luftbrücke ging diese Geschichte am Hahn nicht so gut aus. Nach Millionen-Verlusten stieg das Land Rheinland-Pfalz aus und verkaufte seine Anteile an den chinesischen Investor HNA, der heute Mehrheitsgesellschafter ist. Interessant: Die USA nutzen den Flughafen aber weiterhin für Ihre Transporte – vor allem in den Mittleren Osten.
Zuweilen kommen zum Hahn heute aber auch russische oder aserbaidschanische Transport-Maschinen. Das sieht dann nach einer großen Völkerverständigung aus. Allerdings reicht es nicht, um den Flughafen profitabel zu machen. Denn die großen Hoffnungen, als 1999 die irische Fluggesellschaft Ryanair den Hahn zu ihrer Deutschland-Basis machte, haben sich nicht erfüllt. Es fehlen einfach ganz viele tägliche Flüge mit Passagier und Fracht.
Übrigens: Die Berliner Luftbrücke kam an ihrem besten Tag auf 1.398 Flüge. Und die höchste Frachtrate an einem Tag betrug 12.940 Tonnen.