Auch demonstrieren will gelernt sein. Das haben Tausende Schüler in Berlin erkannt und gingen am Tag der Abschluss-Sitzung der deutschen Kohle-Kommission auf die Straße. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot zogen sie durch das Regierungsviertel und forderten mehr Klimaschutz statt warmer Politikerworte.
Nein, es ist kein BILDUNGS-Streik, obwohl auch das in Berlin durchaus ein Thema sein könnte. Was Schüler aller Jahrgangsstufen vereint, ist die Sorge, dass die politischen Entscheidungen von heute keinen Kompromiss sondern Kapitulation bedeuten. Und so stellen sie klar: Wir haben keine zweite Erde!
Was für ein Gegensatz: Während auf der Straße die Schüler den Klimaschutz für „nicht verhandelbar“ erklären, betont Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit Blick auf die Kohle-Kommission den Konsens aller Beteiligten. Und setzt auf eine politische Lösung. Nur wie??
Übrigens: Am Anfang der Proteste stand eine 15-jährige Umweltaktivisten. In Schweden demonstrierte Greta Thunberg anfangs ganz allein jeden Freitag vor dem Parlament und schwänzten dafür die Schule. Daraus ist es eine weltweite Bewegung geworden. So viel zur Frage, ob heutzutage ein Einzelner überhaupt etwas bewegen kann.