Der Müggelturm ist wieder ein Köpenicker

Einst war er das beliebteste Ausflugsziel am Müggelsee: der schlanke Müggelturm. 126 Stufen waren es bis zur Aussichtsplattform, die einen grandiosen Blick über den Langen See – ein Teil der Dahme – und eben den Müggelsee bot. Aber nach der Wende verfiel das schöne Ensemble in einen sehr tiefen Dornröschenschlaf. Langsam erwacht es wieder!

Erst im Jahr 2014 begann der neue Investor, das historische Ensemble denkmalgerecht zu renovieren. Mittlerweile ist der Turm wieder begehbar und der untere Teil des einst so beliebten Ausflugslokals ist auch schon wieder auf.

Der Investor ist Matthias Große, der Lebensgefährte der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Er will dem Areal wieder altes, neues Leben einhauchen, nachdem ein türkischer Imbiss kläglich gescheitert war. Hausmannskost wie Blutwurt mit Sauerkraut oder ein fantastischer Wildschweinbraten stehen jetzt auf der Speisekarte. Gemäß dem Motto: „Der Müggelturm ist wieder ein Köpenicker!“

Täglich ab 10 Uhr sind die Müggelturm-Baude und die Sonnenterrassen geöffnet. Und was auf den Tisch kommt, verdient das Prädikat hervorragend. Der Koch verrät gern das Geheimnis: Es wird alles frisch zubereitet, keine Tiefkühlkost!

Übrigens: Entworfen wurde der Turm von einem Studentenkollektiv der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und wurde zur Jahreswende 1960/1961 eröffnet. Lange galt er mit seinen knapp 30 Metern Höhe als Berlins schönste Aussicht. Denn in den Teufelsbergen, die am Fuße immerhin 88 Meter hoch sind, hat man eine wunderbare Aussicht bis zum Alexanderplatz und bis nach Schönefeld.

Kleiner Tipp noch: Schnell hinfahren, denn solange der Großflughafen BER noch nicht eröffnet ist, kommen nur wenige Flugzeuge tief in der Einflugschneise vorbei. Künftig wird dieser Platz sicher von Plane-Spottern belagert.

andre
Es muss nicht immer Paris, Rom oder Moskau sein. Auch Berlin ist reich an unentdeckten Ecken, ständig in Bewegung und fantastisch anzuschauen. Einfach die schönste Stadt im Erdenkreis.

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