Es ist der 200. Geburtstag eines großen Denkers und Philosophen: Karl Marx, dem Verfasser des Kommunistischen Manifests. Geboren in Trier studierte der junge Marx unter anderem in Berlin, wo sein Name alle Wenden und Wendungen überdauerte. Zig Denkmäler wurden ihm deutschlandweit gewidmet, nur Berlin hat ein Problem.
Das am 4. April 1986 eingeweihte Denkmal hatte einst einen zentralen Platz auf dem Marx-Engels-Forum in der Nähe des Berliner Fernsehturms. Jetzt steht es versteckt in der Ecke des kleinen Parks. Offiziell wegen der Arbeiten zur Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 zum Alexanderplatz. Dort sollte es auch bleiben.
Bis heute hat Berlin eine Karl-Marx-Straße (West) und eine Karl-Marx-Alle (Ost). Während der Osten sich nach der Wende des Namens schämte, war der Philosoph und Mitbegründer der modernen Wirtschaftswissenschaften im Westen immer akzeptiert. So zeigt das von Marx so gescholtene System letztlich mehr Toleranz.
Übrigens: Wer ein schönes Marx-Denkmal in Berlin sehen möchte, der muss zum Strausberger Platz gehen. Dort – mitten auf der Karl-Marx-Alle – steht eine kleine, 1983 geschaffene Büste.