Aufbruch, Umbruch, Abbruch. All die Phasen einer guten Idee durchlebte die Nachrichtenagentur dapd, die 2010 aus den Agenturen ddp und AP entstand. Aber alle Illusionen platzten am 11. April 2013 und es verabschiedete sich Deutschlands zweitgrößte Nachrichtenagentur vom Markt. Was blieb, waren Trauer, Trotz und Wut. Eine Wut, die tief saß.
Rückblick: Im September 2010 waren die Erwartungen noch groß. Die Agentur ddp, die sich vor allem mit einer fundierten Inlandsberichterstattung und ihren Landesdiensten einen Namen gemacht hatte, fusionierte mit dem deutschen AP-Dienst. Also mit Journalisten, die stolz auf ein weltweites Netzwerk der US-Mutter und auf internationale Anerkennung schauen konnten. Die Hoffnung war groß. Schnell fand sich das Team zusammen.
In den kommenden Tagen verwaiste die dapd-Redaktionszentrale, die sich einst über vier Etagen in dem Haus nahe der Bundespressekonferenz erstreckt hatte. Das „große Nichts“ fraß sich immer weiter in die einst so belebten Räume, in denen Journalisten schrieben, lachten, stritten und so manche große Schnurre in kleiner Runde erzählten. Denn nichts ist schwatzhafter als ein Redakteur.
„Nachrichten, die ankommen“, so lautete einst das Motto der Nachrichtenagentur dapd. Groß prangte ein solches Banner an der S-Bahn-Brücke in der Reinhardtstraße in Berlin-Mitte. Und immer wieder tauchte das orangefarbene Logo an Brennpunkten dieser Welt auf, hingetragen von Korrespondenten, die stolz auf ihre journalistische Unabhängigkeit waren. Aber, das mussten wir bitter lernen, eine Nachricht ist letztlich auch nur eine Ware.
Danke allen, die dabei waren. Danke für die schönen Stunden, für Kameradschaft und ehrliche Unterstützung. Danke für manchen Lichtblick. Was bleibt, ist wohl der alte Spontispruch: „Das Chaos ist aufgebraucht. Es war eine schöne Zeit.“